Anlässlich des Berichts ‚Die Landwirtschaft bekämpft Wasserstress mit einer innovativen und reichen Ernte‚, veröffentlicht am 21.07.2025 in der Wirtschaftssektion der spanischen Zeitung ABC,
haben wir den Journalist:innen die folgenden Fragen beantwortet, die wir hier teilen:
Wie ist das AQUA-System entstanden?
Das AQUA-System entstand als Weiterentwicklung der BrioAgro ViTA-Sensoren, die entwickelt wurden, um die Vitalparameter der Pflanzen zu überwachen. Dieses System liefert die nötigen Informationen, um genau dann zu bewässern, wenn die Pflanze es braucht. Das ist das zentrale Alleinstellungsmerkmal von BrioAgro: Auf agronomischen Grundlagen basierend und durch innovative Technologie unterstützt, werden die Daten interpretiert, um den Landwirt auf den optimalen Bewässerungszeitpunkt hinzuweisen.
Sobald feststeht, wann und wieviel bewässert werden soll, kommt AQUA ins Spiel – der Aktor, der die Bewässerung punktgenau durchführt.
Zusammengefasst: Zuerst wird der ideale Bewässerungszeitpunkt bestimmt, dann übernimmt AQUA die automatische Ausführung.
Welche Technologie verwendet BrioAgro?
- Fortschrittliche Sensoren
Es werden moderne analoge und SDI-12-Sensoren eingesetzt. Für die Bewässerung sind insbesondere kapazitive Sensoren wichtig, die den Wassergehalt in Litern pro Kubikmeter Boden messen. - Internet der Dinge (IoT)
Robuste Datenlogger mit Mehrfachkommunikation (2G/3G/4G, LoRa usw.) werden verwendet. Sie sind mit kleinen Solarpanels ausgestattet und senden die Felddaten in Echtzeit ins Internet. - Cloud Computing
Seit seiner Gründung nutzt BrioAgro die Google-Cloud, wo die Daten gespeichert und mithilfe von Algorithmen analysiert werden. - Algorithmen und Künstliche Intelligenz
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist der Algorithmus zur Kalibrierung der Bodenfeuchte, der sich an die jeweilige Kultur und Bodenart anpasst und sich durch KI ständig verbessert. - Geolokalisierte Wetterdaten
Liefert Echtzeit-Wetterdaten und präzise Vorhersagen, individuell angepasst an jede Parzelle und deren agronomische Anforderungen. - Multispektrale Satellitenbilder
Nutzt Bilder von Sentinel (kostengünstig) und Planet (hohe Frequenz und Auflösung), um Bewässerungsmängel, Nährstoff- oder Pflanzenschutzprobleme zu erkennen und die Bewässerung für jedes Feldsegment zu optimieren.
Wie werden die von den Sensoren erfassten Daten verwaltet?
Die Sensoren sammeln alle paar Minuten Daten. Diese werden nicht lokal gespeichert, sondern direkt in die Cloud übertragen, wo sie verarbeitet und gespeichert werden. Der Landwirt kann die interpretierten Informationen – angepasst an seine Kultur und Bodenart – über sein Smartphone oder seinen Computer abrufen.
Für welche Kulturen wird es am häufigsten verwendet?
Für alle Arten von Bewässerungskulturen. Wir haben Erfahrung mit über 60 Kulturfamilien: Gemüse, Gehölze, Obstbäume, Getreide, Hülsenfrüchte, Aromapflanzen, tropische Kulturen, Saatgutproduktion, Industrie- und Futterpflanzen – sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus.
Aktuell überwachen wir auch Standorte in Trockenbaukooperativen, um Landwirten Klimadaten und Informationen über den Boden bereitzustellen – auch ohne Bewässerung.
Welche Vorteile bringt es den Landwirten?
Einsparungen bei Wasser, Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, Arbeitszeit für die Bewässerung und Energie. Der Energieverbrauch sinkt proportional: Wer 30 % Wasser einspart, spart auch 30 % der Pumpkosten.
In Studien der SECH (Spanische Gesellschaft für Gartenbauwissenschaften) erzielte BrioAgro bessere Ergebnisse mit weniger Wasserverbrauch als Fachtechniker oder FAO-Empfehlungen – und steigerte dabei auch noch die Erträge, da genau im Bedarfszeitpunkt bewässert wurde.
Ist das eine große Investition?
Nein. Man kann schon ab 1.500 € einsteigen – eine Investition, die sich in wenigen Monaten amortisiert. Danach lässt sich das System mit zusätzlichen Funktionen wie intelligenter Fertigation (der höchsten AQUA-Funktionalität) oder weiteren Sensoren (Boden, Klima, Pflanze) erweitern.
Es gibt auch eine „Lite“-Version namens Aqua Power, die sich in vorhandene Bewässerungssteuerungen integrieren lässt. Für nur einen kleinen Aufpreis zu den 1.500 € erhält man ein vollständig autonomes intelligentes Bewässerungssystem. Alternativ kann die Technik auch zu einem noch günstigeren Monatsmietpreis getestet werden.
Dank des Digitalen Kit können viele Kleinbauern das System derzeit kostenfrei nutzen, da dieser Zuschuss die 1.500 € bei Betrieben mit weniger als drei Angestellten abdeckt. Die Förderung läuft bald aus.
Wie wichtig ist Technologie, damit sich Landwirte an den Klimawandel anpassen können?
Sie ist entscheidend. Der Klimawandel verändert ständig die üblichen Muster: Hitzewellen, extreme Kälte oder starke Regenfälle erfordern schnelle, fundierte Entscheidungen.
Mit AQUA kann genau dann bewässert werden, wenn die Pflanze es braucht. An heißen oder windigen Tagen muss oft mehr bewässert werden, an anderen weniger – wenn die Feuchtigkeit im Boden erhalten bleibt. Diese Präzision hilft, Wasser effizient einzusetzen und Kulturen vor extremen Bedingungen zu schützen.